14.12.2008

Abendmahl


Hallo,

im Abendmahl wollen wir unseren Blick auf Jesus richten (1.Korinther 11:23-26).
Heute schauen wir uns mal an, welche Liebe mit Jesus´ Kommen verbunden ist.
Wenn Ihr mögt, könnt Ihr 1.Johannes 4:9 aufschlagen. Wir werden dort gleich verschiedene Verse bis Vers 16 lesen.

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Wir spüren vielleicht, dass in der Adventszeit Menschen liebevoller miteinander umgehen. Oder das kommt noch kurz vor Weihnachten.
Viele Familien kommen zu Weihnachten zusammen.
Als Kind war das immer toll für mich, weil dann meine Tante und mein Onkel aus Bremen kamen. Die brachten dann immer einen Sack mit Geschenken mit. Außerdem gab es etwas Tolles zum Essen. Meist ißt man Gans ja nur zu Weihnachten.
Es werden Weihnachtsfeiern veranstaltet, wo Firmen ihre Dankbarkeit ihren Mitarbeitern gegenüber ausdrücken.
Kinder sind ganz aufgeregt, vermutlich, weil sie sich auf die Geschenke freuen.
Viele Menschen sind jetzt auch bereit, an die Armen und Kranken zu denken und spenden etwas.
Oft wird man etwas ruhiger nach einem vielleicht hektischen Jahr - Außer wenn man seine Weihnachtsgeschenke auf den letzten Drücker kauft - so wie ich.

Manchmal geht dabei aber der Gedanke an die Liebe verloren, die diesem Fest zugrunde liegt:
Ab 1.Johannes 4:9 beschreibt nun Johannes, was es mit dieser Liebe auf sich hat:

Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, daß Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben.
Gottes Liebe zu uns zeigt sich dadurch, dass er Jesus zu uns geschickt hat.

Jesaja schreibt über Jesus: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt: Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater und Friede-Fürst.“ (Jesaja 9:5, Luther revidierte Fassung 1984)

Erstaunlich ist, dass Jesus, der großartige göttliche Herrscher, uns als kleines Kind geboren, als Sohn uns geschenkt wurde.
Gott hätte doch auch einen mächtigen erwachsenen Engel oder auch Jesus als erwachsenen König schicken können, um uns machtvoll zu retten.
Aber er lässt sich herab, seinen einzigen Sohn ganz normal in diese Welt kommen zu lassen. - Also mal abgesehen davon, dass Maria ein Kind ohne Mitwirkung eines Mannes bekam.
Jesus wurde in eine ganz normale oder vielleicht sogar in eine arme Familie geboren - wie wir das gleich noch im Krippenspiel sehen werden.

Erstaunlich ist auch, dass Gott uns liebt und die Initiative ergreift. Wir hatten uns doch alle irgendwann mal von Gott getrennt und haben unsere eigenen Vorstellungen ausgelebt. Man kann das auch Sünde nennen.

Johannes schreibt dementsprechend weiter in Vers 10:
Nicht darin besteht die Liebe, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.

Wurde uns Jesus also gerade wegen unserer Sünden geschenkt? Weil wir ihn brauchen? Gott liebt uns einfach - ohne Grund, wie man eben seine Kinder so liebt. Er ist uns gnädig und wir hatten es nötig, dass Jesus kam.
Vielleicht sieht Gott einfach nicht unseren früheren sündigen Stand, sondern das wozu wir fähig sind, wenn wir Jesus nachfolgen.
Vermutlich freut sich Gott auf die Liebe, die wir entwickeln werden.
Man merkt diese Liebe schon in unserer Gemeinde.

Ein kurzes Beispiel aus meinem Leben: Vor einiger Zeit hatte Daniel mal etwas gesagt und ich wollte sichergehen, dass wir das Gleiche glauben. Also schickte ich ihm per E-Mail einige Bibelstellen.
Mir war es leider nicht aufgefallen, dass diese Stellen neben dem, was ich zeigen wollte, zusätzlich für Daniel ziemlich verletzende Teile enthielten.
Natürlich fühlte sich Daniel verletzt und brachte das in einem kurzen Gespräch auch klar zum Ausdruck.
Ich verstand es zunächst nicht und so verabredeten wir uns zu einem klärenden Gespräch, was allerdings erst einige Zeit später stattfand.
Aber in dieser Zeit zeigte mir Daniel trotz seiner Verletzung nicht weniger Liebe als sonst und ich war beeindruckt, dass er sich auf das klärende Gespräch mit mir sogar freute. Dass er sich freute, mit mir, der ihn verletzt hatte, Zeit zu verbringen.
Ich glaube sogar, dass er sich extra für das Gespräch frei nahm.
Im Gespräch klärten wir, wie die Bibelstellen gemeint waren und was wir beide zu dem Thema denken. Es war ein tolles Gespräch und wir haben festgestellt, dass wir uns öfter mal treffen sollten.
Ich konnte daraus lernen, dass das Wort Gottes schärfer als ein zweischneidiges Schwert ist (Hebräer 4:12) und man leicht Menschen verletzen kann, wenn man im Umgang nicht geübt oder nachlässig ist.
Aber viel wichtiger war es für mich, zu erfahren, wie gut es tut, unverdient geliebt zu werden.

Unverdient haben wir Jesus aus Liebe geschenkt bekommen.
Schauen wir uns jetzt mal an, was uns mit Jesus geschenkt wurde oder warum Jesus für uns Christen so wichtig ist:

Ihr könnt den Finger bei 1.Johannes drinlassen, wenn Ihr bei Römer Kapitel 6, Verse 4-8 mitlesen wollt. - Da steht:
Wir wurden mit ihm - also mit Jesus - begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben.
Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein.
Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben.
Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.
Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden.

Also, durch die Taufe und das, was damit verbunden ist, sind wir gestorben, wurden begraben und neu geboren. Und als neue Menschen mit einem neuen Leben haben wir die Hoffnung auf die Auferstehung, die uns Jesus schon vorgemacht hat.
Das ist ein tolles Geschenk. Auferstehung, neues - ja, sogar ein ewiges - Leben und zusätzlich wurde uns noch die Freiheit von der Sünde geschenkt.
Noch ein tolles Geschenk.

Gott muss uns wirklich lieb haben, wenn er uns solche Geschenke gibt.
Das ist eine wichtige Erkenntnis in einer Welt, wo viele glauben, dass es gar keinen Gott gibt - oder wenn es ihn gibt, dass er nicht gut sein kann, weil es so viel Leid gibt.

Aber Johannes glaubt an einen guten, liebevollen Gott und schreibt in 1. Johannes 4, Verse 14 und 16:
Wir haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt.
und
Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. ...
Durch Jesus hat Johannes die großartige und selbstlose Liebe Gottes erkannt.
Johannes hat Jesus als Heiland, also als Retter der Welt gesehen und erlebt.

Das muss man sich mal vorstellen. Hier schreibt jemand, der bei den tollsten Wundern dabei war. Er hat Jesus im Umgang mit Armen, Kranken und Schwachen aber auch mit Starken und Pharisäern erlebt, vielleicht sogar mit den Hohepriestern bei Jesus´ Verhör.
Vorher kämpfte er mit dem Schlaf während Jesus in Getsemane betete und konnte Jesus´ Entschlossenheit sehen, als er dem Verräter entgegenging.
Er war vielleicht verwundert, als Jesus das Ohr eines der Soldaten heilte, die ihn abführten.
Johannes hat Jesus am Kreuz gesehen und konnte mitverfolgen, wie sich einer der Mitgekreuzigten bekehrte.
Vermutlich hatte Johannes zuvor gehört, wie Jesus am Kreuz betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lukas 23:34)

Und so erfuhr Johannes Gottes und Jesus' Liebe zu allen Menschen hautnah.

Gott hat uns Christen Jesus geschenkt und damit Freiheit von Sünde und ein ewiges Leben.

Laßt uns nun Gott im Gebet dafür dankbar sein.

Während Eures individuellen Gebets wird Brot und Wein, also der Leib und das Blut von Jesus ausgeteilt. Nehmt davon - wenn Ihr die christliche Lehre für wahr haltet, getauft seid und nach den Weisungen Christi lebt - zum ewigen Leben.

Zuerst bete ich noch für uns:
Großer Gott, Jah, unser Vater,

Wir danken Dir für den Wein und das Brot.
Wie dieses gebrochene Brot auf den Feldern zerstreut war und zusammengebracht eins wurde, so möge Deine Gemeinde von den Enden der Erde zusammengebracht werden in Dein Reich.
Wir danken Dir, heiliger Vater, für Deinen heiligen Namen, dessen Wohnung Du in unseren Herzen bereitet hast, und für das Leben und die Erkenntnis und den Glauben und die Unsterblichkeit, die Du uns zu erkennen gabst durch Jesus, Deinen Sohn;
Dir sei die Ehre in Ewigkeit.
Du allmächtiger Herrscher, hast alles erschaffen um Deines Namens willen, hast Speise und Trank gegeben den Menschen zum Genuss, damit sie Dir danken; uns aber hast Du geschenkt eine geistige Speise, einen geistigen Trank und ein ewiges Leben durch Deinen Sohn. Vor allem danken wir Dir, weil Du mächtig bist;
Dir sei die Ehre in Ewigkeit.
Gedenke, o Herr, Deiner Gemeinde, daß Du sie erlöst von allem Übel und sie vollkommen machst in Deiner Liebe, führe sie zusammen von den vier Winden, die Geheiligte, in Dein Reich, das Du ihr bereitet hast;
weil Dein ist die Macht und die Ehre in Ewigkeit.

Danke unser Vater für deine große Liebe und für Deinen Sohn, den Du uns geschenkt hast.
Mögest Du, Jah, durch den Heiligen Geist in uns verherrlicht werden.
Im Namen von Jesus: Amen.
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Inhaltlich geändert : 29.08.2008