Mein Weg zum Islam Teil 2

Abgeschickt von Ein Reisender am 28 August, 2002 um 14:54:06:

Schau in dein Spiegelbild
Es gibt Menschen, die sich ein Leben lang fragen: "Wer bin ich, und was ist der Sinn meines Lebens?". Jetzt klingen diese Fragen albern für mich, doch es war nicht immer so.
Hätten wir uns vor zwei Jahren kennen gelernt, würdest du mich jetzt nicht mehr erkennen. Ich war ein 16-jähriges bosnisches Mädchen, das kaum noch erwarten konnte 18 zu werden. Ich war eine tolle Basketballspielerin, ich habe Medaillen, die ich bei Volleyball-Turnieren gewonnen habe und natürlich eine tolle Clique, ohne die ich kaum einen Tag verbringen konnte. Mann könnte sagen, ich hatte ein erfülltes Leben. Oder? Ich war stets im Mittelpunkt und hatte meine eigenen Markenzeichen. Ich hatte lange Haare und habe jeden Tag eine andere Frisur gehabt. Eine war ausgeflippter als die andere. Ich hatte meinen eigenen Modestil, sportlich und trotzdem weiblich. Und da ich Basketball gespielt habe waren meine Freunde in der Mehrzahl männlich. Natürlich sollte man das nicht missverstehen, denn das waren nur Äußerlichkeiten, drinnen war es anders. Ich hatte auch einen Freund. Er lebte aber in Bosnien, sein Vater und sein Bruder sind im Krieg gefallen. Er war zurückhaltend und religiös. Es war eine Beziehung ohne körperlichen Kontakt. Er war nicht fescher als die anderen Jungs, die mit mir zusammen sein wollten, doch es gab etwas, was mich zu ihm hingezogen hatte. Heute weiß ich, dass es sein Iman (Glaube) war, was mich angezogen hat. Ich war keine "Ungläubige". Ich habe gefastet und ab und zu gebetet und ich kannte 10 Suren auswendig. Ich habe gedacht, die Liebe zu Allah wird mich vor der Hölle retten. Doch es war falsch so zu denken. Damals wusste ich nicht, dass man auch etwas geben muss, wenn man sich von Ihm etwas erhofft. Aus diesem Jungen wurde genau das, was aus vielen anderen Jungs in Bosnien nach dem Krieg wurde. Er hat vergessen. Er hat die Angst, von der Allah ihn gerettet hat, vergessen, die Dankbarkeit, die er Allah schuldet vergessen, er hat das Bisschen Iman (Glaube) ignoriert. Er wurde zu einem drogenabhängigen Wochenendtrinker. Meine Clique bestand aus zwei Mädchen und fünf Jungs. Wir verbrachten unsere freien Tage mit Basketball. Und am Abend versammelten wir uns am Fluss bei unseren Baum, wo wir uns über den Islam unterhielten und zusammen Suren lernten. Die Sure " Al-Qijama" haben wir zusammen gelernt. Nein, eine ganz Verlorene war ich nie. Diese Menschen bedeuten mir noch immer sehr viel, nur auf andere Art. Jetzt liebe ich sie als meine Brüder und meine Schwestern im Islam. Wir wussten vieles, nur begriffen wir es nicht. Als ich Mustafa, einen aus der Clique kennen gelernt habe, habe ich mich langsam selber auch verstanden. Er las den Qur'an und hat uns auch vieles beigebracht. Ich begriff, was ich wollte. Ich wollte keine "Ungläubige" sein, doch so stark war ich noch lange nicht. Vor 1 ½ Jahren habe ich Damir kennen gelernt und mit ihm eine Beziehung aufgebaut. Er war halb Kroate und halb Bosnier. Den Islam kannte er nicht richtig, da sein Vater den Islam nicht praktizierte. Seine Mutter war Christin, was mich sehr gestört hat. Ich wollte die Beziehung beenden, da - obwohl ich damals noch keine richtige Muslima war - ich mir eine Christin als Schwiegermutter nicht vorstellen konnte. Doch es war zu spät: Ich hatte ihn zu gerne, also habe ich es auf andere Weise versucht. Ich habe ihm das erzählt, was in meinem Herzen war, ich zeigte ihm die Schönheit des Islams. Ich erzählte ihm über den Stolz, ein Muslim zu sein. Ich redete und lernte dabei selber. Ich wusste, ich war nicht das, wovon ich redete und es tat weh! Es war Ramadan 1421, also vor einem Jahr. Da habe ich ihn gebeten uns zumindest im diesem heiligen Monat nicht zusehen. Und es war auch so, ein Monat ohne Kontakt. In diesen 30 Tagen lernte er selber den Islam kennen. Er lernte beten, er las Bücher und er ging zur Moschee. Ich war so glücklich! Dass seine Mutter Christin war, störte mich auch nicht mehr, denn ich wusste "er" ist ein Muslim, und das war es, was zählte. Als wir uns wieder sahen erzählte er mir über den Islam und ich strahlte. Natürlich nicht lange, denn ich hatte Angst es könnte mir schaden. Ich dachte, er wird übertreiben, er könnte von mir Sachen "verlangen" zu den ich nicht bereit war, wie zum Beispiel das Kopftuch zu tragen. Er kam vorwärts in seiner Glaubensstärke, und ich blieb stehen. Doch nicht lange. Er kannte mich und wusste, dass der Islam im mir war. Er musste nur richtig aufgeweckt werden. Er gab mir Bücher und unterstützte mich weiterhin. Und mit Allahs Hilfe zeigte er mir, wo der richtige Weg war. Nur den Weg musste ich selber gehen. Ich habe viele Bücher gelesen, ich habe die arabische Schrift gelernt und den wahren Islam kennen gelernt. Nicht den, den ich kannte, der irgendwo tief in mir versteckt war. Nein, ich lernte meinen Glauben auch mit Taten zu zeigen. Heute trage ich, ohne Einverständnis meiner Eltern, ein Kopftuch. Es hat sich vieles geändert. Meine Mitschüler haben sich schnell an mein jetziges Aussehen gewohnt. Und selbst mein Verhalten ist ihnen nicht mehr fremd, da ich Referate über den Islam gehalten habe, und mein Gebet im Klassenzimmer verrichte. Die Fragen, wer ich bin und was der Sinn meines Lebens ist, habe ich mir schon längst beantwortet. Ich bin eine Muslima, ich trage den Islam im Herzen, im Gehirn und auf den Lippen. Und der Sinn meines Lebens ist Allah zu danken, den Islam zu verbreiten, als Muslima zu leben und als Muslima zu sterben, inschaallah (So Gott will). Liebe Schwestern, in einem Jahr bin ich ein anderer Mensch geworden. Ich erzähle euch meine Geschichte, um es euch leichter zu machen. Hört auf euer Herz und ihr werdet Allahs Worte hören. "Wenn auch alle See zu Tinte würde - um es mit den Worten meines Erhalters auszudrücken - wahrlich, erschöpft würde die See, eher die Worte meines Erhalters erschöpft wären." Denk darüber nach, welchen Weg du schreiten willst! Wähle nicht den Weg, der dir eine zeitlang Spaß macht und später die Schmerzen der Hölle spüren lässt. Denke nicht, dass du ewig auf dieser Welt leben wirst. Was wirst du Allah am Tag des Jüngsten Gerichtes sagen, wenn er dich zur Rechenschaft für all deine Taten zieht? "Bewahre Allah, dann bewahrt Er dich. Bewahre Allah, dann findest du Ihn vor dir. Wenn du bittest, dann bitte von Allah. Wenn du Hilfe suchst, dann suche Hilfe bei Allah. Mache dich vertraut mit Allah im Überfluss, dann kennt Er dich im Elend."

Emina Z.



Antworten:


[ Forum www.bibelkreis.de ]