Taten sind besser als Worte

Abgeschickt von Andreas am 31 Dezember, 2002 um 19:22:12:

Antwort auf: Liebe Heidi... von Chris am 26 Dezember, 2002 um 16:35:07:

: Der Heilige Josemaría Escrivá de Balaguer, Gründer der Päpstlichen Prälatur Opus Dei, rät uns dazu: "Erst beten, dann Buße tun und dann... viel später, tun!"

Wenn der Heilig war, dann muss das ja wohl stimmen. Oder? Warum steht es dann nicht so in der Bibel? Lies mal Jakobus 1:22ff und Jakobus 2:15ff. Sicherlich kannst Du auch kurz vorher beten. Aber das dauert ja nicht lange, aber dann schreite zur Tat.
Wie ist denn "Buße tun" in diesem Sinne zu verstehen?

: Unser Gebet zu Gott ist das allerwichtigste.

Du kannst so viel zu Gott beten, wie Du willst. Wenn Du nicht im Namen Jesus' betest, dann hilft dies gar nichts. Wir sollen Dinge tun!

: Viele Menschen meinen, wer viel bete, tue zu wenig, aber sie irren, denn ehe wir überhaupt irgend etwas tun, sollen wir zu Jesus beten und für unsere sowie für die Verfehlungen unserer Mitmenschen Buße tun, und ist das alles getan, können wir, ja müssen wir etwas machen.

Wenn es dann nicht zu spät ist. Wie sieht das in der Praxis aus? Wie sieht das Buße tun für andere aus?

: Und was machen wir, wenn wir, wie du sagst, von unseren Mitchristen hören, die wegen Ungerechtigkeit und Armut im Gefängnis sind, bzw. denen der Tod droht?
: So idealistisch ich auch bin, persönlich bin ich da auch ganz pragmatisch: Für diesen oder jenen speziellen Menschen kann ich nichts, absolut gar nichts tun, außer für ihn zu beten; ich kann ihn nicht aus seiner Todesgefahr retten, das kann nur der Herr, aber ich kann für alle beten, auch für jeden einzelnen von ihnen. Beten können wir, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Beten immerzu!

Ja, wenn wir nichts anderes tun können, dann sollten wir beten! und auch bevor wir etwas tun. Aber wir dürfen uns nicht auf dem Beten ausruhen. (Übringens, wer will kann Briefe an Botschaften schreiben, um Christen zu helfen, ...)

: Sicher gibt es genauso bedürftige Menschen aus unserer eigenen Umgebung, denen wir unmittelbar beistehen können, indem wir ihnen wie auch immer helfen, doch an erster Stelle stehe stets das Gebet um ihre Rettung.

Ja. Dann geht's aber schnell zur zweiten Stelle. Das Gebet um die Rettung ist ja in ein paar Minuten getan. Danach geht's dann um Taten. Was trägst Du dann zu deren Rettung bei?

: Dies ist einer der Gründe, weshalb wir katholische Christen so viel Wert auf den Rosenkranz legen und voll und ganz auf die Fürsprache der Heiligen Mutter Gottes sowie aller Heiligen - unter ihnen auch oben genannter - bei Gott, unserem Herrn.

Wie lange betest Du denn so pro Tag?

: Und anders ist es ja auch nicht zwischen uns: Ich weiß nicht, wer du bist und wo du bist. Ich kann dich auf deinen christlichen Unternehmungen nicht begleiten, aber was ich tun kann, ist für dich beten. Das tue ich selbstverständlich auch. Wie Jesus immer bei dir ist und dir hilft, so will ich dich so oft als möglich in meine Gebete einschließen. Ich weiß, es hilft, Er hilft!

Das ist schon mal gut. Danke.

: Was schließlich die leeren Kirchen angeht, nun, die Kirche, in der ich küstere, war die vergangenen Tage alles andere als leer. Sonst sähe ich sowieso eine Kirche als halbvoll und nicht als halbleer an, aber Gott sei Dank stellt sich dieses Problem in unserer Gemeinde nicht.

Und ist das eine lebendige Gemeinde mit vielen Freundschaften unter den Gemeindemitgliedern?

: Wenn ich dir am Ende noch einen Trost mitgeben darf: Glaub mir, es gibt zahllose Christen, aber auch sie sind den Versuchungen der Zeit unterworfen udn sind vor der Sünde nicht gefeit.

Von diesen spricht schon Jesus in seinem Gleichnis vom Sämann. (Matthäus 13:22 "In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum, und es bringt keine Frucht.")
Diese legen ihr Vertrauen nicht vollständig auf Gott und sind somit keine wahren Christen.
Sie tun mir leid. Sobald diese erkennen, wo sie stehen, sollte es auch für sie möglich sein, zu Gott zu kommen und den Versuchungen der Zeit zu widerstehen.

: Leider Gottes brauchen viele Menschen erst selbst einen Augenblick höchster Not, um zu sehen, was ihre Augen längst geschaut.

Stimmt leider.
Also, selbst wenn ein Katholik sehr viel betet, so ist das doch nicht ausreichend, denn Jesus lehrte uns zu handeln (Keiner von den Vorbeilaufenden betete zunächst und tat Buße):
(Lukas 10:30) "Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. 10:31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. 10:32 Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. 10:33 Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, 10:34 ging zu ihm hin, goß Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn."

Man kann beim Handeln auch beten. Auch um Entscheidungen zu fällen sollte man beten. Generell kann man immer beten, aber man darf das Handeln nicht vergessen!


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