Dr. Wassermann u. Alpha Omega

Abgeschickt von Gerhard am 30 August, 2003 um 13:56:49:


Lieber Dr. Wassermann, lieber Alpha Omega!
Ich beobachte eure Auseinandersetzung hier, mit großem Interesse. Ich denke aber, daß die unterschiedlichen Ansichten nach wie vor bleiben da einzelne Worte und Sätze des öfteren verschieden ausgelegt werden. Ich lege mehr Wert darauf wie Christen und Muslime sich auf gemeinsame Werte einigen und vertreten können. Folgendes möchte ich von Gott und dessen Verhältnis zum Menschen zum Nachdenken beitragen. Folgende Zeilen habe ich hier wahrscheinlich schon geschrieben, kann aber diese nicht mehr finden.
Zu allen Zeiten hatten die Menschen andere Gottesvorstellungen. Vor 1850 Jahren sagte der Gnostiker Basilius philosophierend von Gott: Denn was einer nicht einmal aussprechen kann, ist begrifflich das Nicht-einmal Unaussprechliche. Vor 3000 Jahren frug Moses, Gott imm brennenden Dornbusch: Wer bist du Herr? Er bekam zur Antwort: Ich bin der "ich bin da". Eine einfache und doch nicht leichte Antwort, aber weitaus besser wie die Antwort von Basilius. Und Jesus hat noch einfacher, Gott, den liebenden Vater im Himmel genannt. Im Jahre 922 hat der Muslime Abul-Mugit al Hallag von Gott gesagt: Dein Geist hat sich mit meinen Geist vermischt. Wenn etwas dich berührt, berührt es mich, nun bist du ich in jeder Lage.... Zwischen dir und mir ist ein "ich bin". Räume in deiner Güte dieses ich bin fort.
Diese für übliche Gläubige mißverständlichen Sätze brachten al Hallag Verfolgung und Tod ein, ähnlich wie Jesus 900 Jahre früher, der von sich als Sohn Gottes, ja Gott sprach. Das letzte Gebet von al Hallag war: O mein Gott.... Schenke mir die Dankbarkeit für diese deine Gnade, daß du vor anderen verbargst, was du mir enthülltest, nämlich die Herrlichkeit deines erhabenen Angesichts und daß du verwehrest anderen, was du mir gestattet hast, den Anblick deines verborgenen Geheimnisses. Und diesen deinen Dienern, die versammelt sind, mich im Eifer für die Religion und im Streben nach deiner Gunst, zu töten, vergib ihnen. Den wenn du ihnen enthüllt hättest, was du mir enthülltest, würden sie nicht getan haben was sie taten; und hättest du mir vorenthalten was du ihnen vorenthalten hast, so wäre ich nicht in dieser Drangsal. Dir sei Preis für alles was du tust, dir sei Preis für alles was du willst.

Hier haben Eiferer für den Glauben einen Heiligen getötet in dem Gott wohnte. Das ist doch furchtbar. Kein Mensch kann wissen ob in einer Seele Gott oder der Teufel wohnt, ob er ein Gotteslästerer oder Heiliger ist. Jesus hat gesagt: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut, das habt ihr mir getan. Nach Jesus wohnt in allen Menschen Gott. Darum ist das Töten von Menschen nicht verantwortbar. Darin sollten sich Muslime und Christen einig sein. Es gibt soviel Todschlag und Mord auf dieser Welt die im Eifer für den Glauben geschehen. Wieviel Heilige sind wohl darunter? Und nochmals sage ich: Das ist doch furchtbar.
Freundliche Grüße Gerhard


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