Re: Fragen an Alpha Omega

Abgeschickt von Stefan am 10 September, 2003 um 21:48:27:

Antwort auf: Re: Fragen an Alpha Omega von CrypticalPuzzle am 01 September, 2003 um 19:12:53:

: Auch Deinem Kommentar zu den Qumran Funden kann ich nicht zustimmen. Wenn auch nur ein bisher untersuchter Text vollkommen vom AT abweichen würde hätten wir das schon längst durch die Medien erfahren. Das Problem für die Verschwörungstheoretiker ist jedoch, dass es keine Abweichungen gibt.

Hallo CrypticalPuzzle,
ich weiß nicht genau, aber es scheint, dass Du nicht genau über die Qumranrollen informiert bist. Lies doch mal "Verschlußsache Jesus". Aber ich will Dir hier schon mal eienen kleinen Ausschnitt geben, der nachdenklich stimmt (mich zumindest).
"Während all dieser Zeit wurde das reichhaltigste und bedeutendste Material - das in Höhle 4, einer wahren Schatzkammer, gefunden wurde - der Öffentlichkeit und der Wissenschaft weiterhin vorenthalten. Hin und wieder verirrten sich ein paar, viele Fragen aufwerfende Bruchstücke in wissenschaftlic he Zeitschriften. Doch erst
1968 wurde erstmals Material aus Höhle 4 offiziell veröffentlicht, wenn auch nur in geringem Umfang. Dies war das Verdienst des »Renegaten« und »Häretikers« in de Vaux' Gruppe: John Allegro.
Da die Veröffentlichung der Texte von Qumran sich immer weiter hinausschob und die Bände in immer größeren Zeitabständen erschienen, regte sich immer stärker der Verdacht, es sei an der Sache etwas faul. Die Kritiker hegten hauptsächlich drei Verdachtsmomente. Entweder finde de Vaux' Gruppe das Material zu schwierig und zu komplex, oder sie verzögere die Arbeit absichtlich, um durch Unterschlagung oder zumindest Zurückhaltung von Material Zeit zu gewinnen. Als drittes Moment figurierte der Verdacht, die Gruppe mache sich einen Lenz, um ihre angenehme Pfründe möglichst nicht mehr zu verlieren. Natürlich wurde auch
darauf hingewiesen, daß es bei den Texten, die sich in amerikanischer oder israelischer Hand befanden, solcherart Verzögerungen nicht gab. Im Gegensatz zu de Vaux' Leuten hatten die amerika-
nischen und israelischen Wissenschaftler ihr Material nämlich unverzüglich veröffentlicht.
Der sechste Band der Discoveries in the Judaean Desert erschien 1977, neun Jahre nach Allegros Arbeit. Der siebte Band kam 1982 heraus, der achte 1990; dieser letzte Band enthielt aber überhaupt
keine Qumrantexte. Wie bereits erwähnt, wurden von den Nag-Hammadi-Codices vorläufige Rohübersetzungen innerhalb von nur drei Jahren veröffentlicht. De Vaux' Gruppe hat bis heute so
etwas nicht einmal angeboten. Das gesamte Material von Nag Hammadi lag innerhalb von elf Jahren im Druck vor. Seit De Vaux' Gruppe ihre Arbeit aufgenommen hat, sind mittlerweile beinahe
achtunddreißig Jahre verstrichen, und bislang sind lediglich acht Bände erschienen, das sind weniger als fünfundzwanzig Prozent des gesamten Materials . Dazu kommt, daß das Material, das gedruckt
vorliegt, großenteils eher unbedeutend ist.

Freundliche Grüße,
Stefan


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