Re: Bibelkunde

Abgeschickt von maida am 09 Maerz, 2003 um 16:01:14:

Antwort auf: Re: Bibelkunde von Joachim am 08 Maerz, 2003 um 11:54:56:

Lieber Joachim,

obwohl ich zur Zeit eigentlich viel zu tun habe (Statik und Stahlbeton lernen), werde ich an dieser Stelle wenigstens deine Frage bezüglich "Dreieinigkeit" aus deinem letzten an mich gerichteten Schreiben in diesem Forum beantworten, damit du nicht allzu lange darauf warten musst.

„Bei diesem, von dir angeführten Vers aus dem Quran, handelt es sich nicht, wie vielfach fälschlich angenommen wurde, um ein „Missverständnis der Dreieinigkeit“. Dieser Vers soll lediglich auf den Marienkult, der beim Konzil von Ephesus 431 n. Chr. einsetzte hinweisen.
Der Begriff „Mutter Gottes“ wurde daraus resultierend offiziell von der Kirche benutzt. Infolgedessen verbreitete sich die Marienverehrung lawinenartig. Statuen von ihr wurden in den Kirchen aufgestellt, und sie wurde verehrt, ANGEBETET und angerufen. Als größte Quelle christlicher Zuversicht galt es, ihre Hilfe und ihren Schutz zu erlangen. Obwohl die Protestanten nach der Reformation alles dransetzten, die Marienverehrung zu bekämpfen, hängt die katholische Kirche ihr immer noch an.“

Ewald Frank, ein gläubiger Christ, zitiert diesbezüglich in seinem Buch „Das traditionelle Christentum – Wahrheit oder Täuschung“, erschienen im Verlag Freie Volksmission Krefeld:
„nach dem 7. Jahrhundert setzt eine völlig unbiblische Verehrung und VERGÖTTERUNG der Maria ein. (O. Markmann, Irrtümer der katholischen Kirche, S 48-50)“

Es gibt einige Verse im Quran, die darauf hindeuten, dass die Christen nicht „nur“ Gott unerlaubterweise andichteten, Er sei „der dritte von dreien“ sondern noch viel weitergingen, und zwar indem sie, wie bereits beschrieben, anfingen Maria anzubeten, später Heilige, dann den Papst usw.

Zum besseren Verständnis führe ich hier noch einen dieser Verse an, die sich darauf beziehen.

In der 9. Sure, Vers 31 steht geschrieben:

„Sie nehmen ihre Rabbiner (Gelehrten) und Mönche und den Messias, Sohn der Maria, neben Allah zu Herren an, obwohl ihnen doch allein geboten war, dem einzigen Gott zu dienen, außer Dem es keinen Gott gibt. Preis sei Ihm! Erhaben ist Er über das, was sie neben Ihm verehren..“

„Adi ibn Hatim, der damals ein Christ gewesen war, kam zum Propheten (s.a.s.) um den Islam zu verstehen und stellte verschiedene Fragen, die seine Zweifel klären sollten, unter anderem diese: ‚Dieser Vers beschuldigt uns, unsere Gelehrten und Mönche als Herren anzunehmen, was bedeutet das eigentlich? Wir nehmen sie doch nicht als unsere Herren an.’ Darauf antwortet ihm der Prophet (s.a.s.) mit einer Gegenfrage: ‚Stimmt es nicht, dass ihr als verboten betrachtet, was sie verbieten und als erlaubt, was sie erlauben?’ ‚Doch!’ musste Adi zugeben. Da erwiderte der Prophet (s.a.s.): ‚Dies bedeutet, sie zu euren Herrn anzunehmen.’“ (aus Maududi-Tefsir – Erklärung des Qurans)

Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntagabend.

Maida




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