Teil 3 des Textes: Sehr wichtig

Abgeschickt von Harun Karaca am 28 Juli, 2002 um 22:16:31:

Dritte Unmöglichkeit: Eine unverrückbare Grundregel sagt:

>> Einheit entsteht nur aus der Einheit>Es hat sich von selbst gebildet.>Es erfordert die Natur> Von außen hat keiner daran mitgewirkt. Eines von den Dingen in diesem Schloß hat dieses Schloß erschaffen und alles, was sich darinnen befindet.>Da also ist das Heft, das dieses Schloß erbaut, eingerichtet und ausgestattet hat und das diese Dinge erschaffen, verteilt und befestigt hat.>Kreises der Möglichkeiten>Kreises der Möglichkeiten>Natur>Da nun einmal diese Dinge nach einer Ursache verlangen, gibt es außer diesem Heft kein Ding, das zu ihnen in Beziehung stünde. Zwar akzeptiert der Verstand in keiner Hinsicht, daß dieses Heft ohne Auge, ohne Verstand, ohne Macht die Werke der vollkommenen Herrschaft zustande bringen könnte, die eine grenzenlose Macht erfordern. Da ich aber nun einmal einen urewigen Schöpfer nicht akzeptiere, glaube ich, daß es das beste wäre, zu sagen, daß dieses Heft dies alles erschaffen hat und erschaffen kann.>> Wir aber sagen dagegen:

Oh du dummer Trunkenbold, der du noch dümmer bist als ein dumm gewordener Dümmling! Ziehe deinen Kopf aus dem Sumpf der Natur und sieh dich um! Blicke auf den glorreichen Meister, den alles, was da ist von den Atomen bis hin zu den Planeten mit so vielen verschiedenen Zungen bezeugt und auf den sie mit ihrem Finger hinweisen... Siehe, wie der Urewige Sticker in diesem Schloß; das Er geschaffen und in diesem Heft, in das Er sein Programm hineingeschrieben hat, sichtbar wird... Lies Seinen Erlaß! Höre Seinen Quran!.. Rette dich vor deinen Phantastereien!

Zweites Beispiel: Ein völlig unzivilisierter Mensch betritt einen ausgedehnten Kasernenhof. Er sieht, wie ein ganzes, großes, wohlgeordnetes Heer gemeinsam exerziert und alle Bewegungen diszipliniert durchführt. Er beobachtet, wie auf die Bewegung eines Soldaten hin ein ganzes Bataillon, eine Kompanie, ein Zug aufsteht, sich setzt, auf einen Feuerbefehl hin Feuer gibt. Weil er in seinem primitiven, unkultuvierten Denken nicht begreift, daß hier ein Kommandeur auf Anweisung der Regierung und nach königlichem Gesetz kommandiert und weil er das leugnet, stellt er sich vor, diese Soldaten seien durch ein Seil miteinander verbunden. Er denkt sich, was für ein wundersames Seil doch dieses vorgebliche Seil sein müsse, ist erstaunlich. Danach geht er wieder...

Er geht an einem Freitag in eine riesengroße Moschee, ähnlich der Hagia Sophia. Er wird Zeuge. wie die Gemeinde der Moslime auf das Wort eines Mannes hin aufsteht; sich verneigt, sich zu Boden wirft und sich setzt. Weil er die Scheriah, die aus einer Sammlung geistiger, himmlischer Gesetze besteht und die inneren Prinzipien, die den Weisungen des Herrn der Scheriah zugrunde liegen, nicht begreift, stellt er sich vor, daß handfeste Seile diese Gemeinschaft gebunden hätten und diese seltsamen Seile sie gefangen hielten und tanzen ließen. Er verläßt die Moschee mit solchen Gedarýken eines Gauklers, wie sie selbst wilde Tiere in der Gestalt wildester Menschen zum Lachen gebracht hätten und geht davon...

Genauso also wie in diesem Beispiel betritt ein Ungläubiger, der das gottleugnende Gedankengut der Naturalisten vertritt, welches eine reine Grausamkeit ist, diese Welt, welche für unzählige Soldaten ein ausgedehnter Kasernenhof des Sultans von Ewigkeit zu Ewigkeit und den Kosmos, der eine wohlgeordnete Moschee des Ewig-Angebeteten ist. Er stellt sich die unsichtbaren, kosmischen Gesetze, welche Anordnungen des ewigen Sultans sind und Seiner Weisheit entstammen nur als einzelne, rein äußerliche Gesetze der Materie vor. Er ver meint, daß die theoretischen Gesetze der Herrschaft des Königs, die Naturgesetze des Ewig-Angebeteten, die unsichtbaren, nur den Wissenschaftlern bekannten Sitten und Moralgesetze und alle Prinzipien nur eine äußerliche praktische Bedeutung hätten. Er setzt an Stelle der göttlichen Macht und den aus Seinem Wissen und Wort kommenden und nur den Wissenschaftlern vertrauten Gesetzen nur die natürlichen und menschlichen Gesetze ein, legt in ihre Hände die Erschaffung der Welt und bezeichnet sie sodann als >>Natur<<. Er nimmt an, daß die Kraft, welche nur eine Erscheinung der Macht des Herrn ist, selbst eine Macht besäße und aus sich selbst zu allem imstande sei*. Das alles aber bezeugt eine Primitivität des Denkens noch tausend Mal simpler als die Primitivität in unserem Beispiel.

* Anm. D. Ü: Bediuzzaman gibt hier eine so kurz gefaßte Zusammenschau der Gesetze daß ihre Übersetzung mit einem einzigen deutschen Wort unmöglich wird. Wir bringen deshalb hier einen kurzen Kommentar.

1. Kavanin-i itibariye: Unsichtbare, nicht unmittelbar wirksame Naturgesetze, welche den Wissenschaftlern eine Beschreibung des Kosmos ermöglichen. Hierher gehören z. B. die Vermessung der Erde und ihre Längen und Breitengrade.

2. .Scheriat-i fitriye-i kübra: Die sichtbaren. unmittelhar wirksamen Gesetze, Sie werden in der Natur als Naturgezetze wirksam und erweisen sich unter den Menschen z. B. als Gottes Hilfe in Not.

3. Ahkam: Gebote, die Gott den Menschen befohlen hat, z.B. beten, fasten Almosen geben sowie menschliche Gesetze, z. B. das Strafrecht und das Zivilrecht.

4. Düstur: Unsichtbare, aher sehr wohl wirksame Gesetze. Es sind dies in der Natur die Formeln zur Berechnung in der Mathematik, Physik, Chemie usw.. z. B. Formeln zur Berechnung von Leit, Raum, Materie, Energie usw. Im menschlichen Zusammenleben sind es Grundsetze, Prinzipien und Leitmotive. z. B. alle Menschen sehnen sich nach dem Licht.

5. a) Ilim: Das Wissen Gottes über alle Dinge.

b) Kelam: Das Wort, das Gott an den Menschen richtet, z. B. im Quran.

c) Vucud-u ilmi = Der Lehrkörper: Das Wissen, Uber das die Gelehrten unsichtbar verfügen, weil es für die Außenstehenden nicht sichtbar ist, z. B. die Gesetze des Rechtsgelehrten, die gültig und wirksam, aber nicht offensichtlich sind.



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